Frustrationen im schulischen Sinne können durch schlechte Noten, Leistungen oder eine geringe Aufmerksamkeit bzw. Sie nutzen aggressives Verhalten, um ihre Reviere abzugrenzen und sich und ihre Artgenossen zu verteidigen. Zur Dialektik von Schülerpersönlichkeiten, Lernumwelten und schulischem Sozialklima. Clages, H. / Zimmermann, E.: Kriminologie. S. 105, 31 Weißmann, I.: Formen und Ausmaß von Gewalt in den Schulen. Wütend verlässt Peter den Klassenraum und begegnet dem viel kleineren Heinz auf dem Weg zur Toilette. Weinheim/München 2007, S. 20, 26 Hochmuth, A./ Pickel, M.: Gewalt an Grundschulen. / Popp, U.: Schülergewalt als Schulproblem. Soll ich mein Kind überhaupt noch in die Schule schicken? ): Verletzende Worte. Gerade bei inhomogenen Gruppen sind Konfrontationen und Streitigkeiten unvermeidbar. ): Internationales Handbuch der Gewaltforschung. Modelle der Gewaltprävention. Eine bundesweite repräsentative Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2016 und 2018 zeigt das Problem deutlich auf: die Gewalt an Schulen steigt signifikant. In: Pfeiffer, C. / Grewe, W. Obwohl hier die „Aggression Ausdruck eines im Kern spontanen und spielerisch gemeinten Verhaltens, das dem Ziel dient, die eigene Körperschaft auszutesten“79 ist. Bad Heilbrunn 2011, S. 58, 94 vgl. Intervention und Prävention München 2003, S. 258f. Theoretische Betrachtung und Einblicke in die Praxis des Schulalltags. Die Grammatik sprachlicher Missachtung. Die pauschale Forderung kleinerer Klassen trägt deshalb kaum zur Aggressionsverhütung bei(14). Gewalt an Schulen äußert sich in physischer und psychischer Gewalt zwischen Schülern, zwischen Schülern und Lehrern, zwischen Schulfremden und Schülern bzw. Der Täter nutzt seine Macht- und Autoritätsposition aus, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen.“30, Auch Mobbing und Bullying ist eine spezifische Art und Ausprägungsform von Gewalt. Auflage. Verursachende Bedingungen, Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsperspektiven. - Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN Auch eine zunehmende Brutalisierung sei nicht zu erkennen(7). Denn für sie ist dieser Umgang selbstverständlich und im Laufe verankert sich die Art und Weise der gewaltvollen Kommunikation. Ein Schüler, welcher Gewalt an anderen Schülerinnen und Schülern ausübt, kann unterschiedliche Motive für sein Vorgehen haben:70. Klaus-Jürgen Tillmann / Birgit Holler-Nowitzki / Heinz Günter Holtappels: Schülergewalt als Schulproblem. Derartige Gewalterfahrungen helfen dabei, diese zu überwinden. Forschungsgruppe Schulevaluation: Gewalt als soziales Problem in Schulen. Hochmuth, A. Heute wird den Kindern das Ausleben dieser Aggressionen verwehrt, da die Angst besteht, dass aus meist harmlosen Raufereien ernste Auseinandersetzungen werden könnten.80 Oft kommt es auch dazu, dass man solche Situationen vollkommen falsch versteht und meist harmlose, gespielte Raufereien als verheerend versteht.81, „Nicht zu Unrecht, weil jede Form der spielerischen Aggression nun einmal feste Regeln verlangt, die heute nicht mehr gesichert sind.“82 Nichtsdestotrotz bedarf es einer genauen Beobachtung und Einschätzung solcher Situationen und der Akzeptanz eines solchen Auslebens der Aggressionen.83. Dan Olweus: Gewalt in der Schule. Statt sich der Ausbildung und dem Wohl der Kinder anzunehmen, nutzen die Bildungspolitiker Schulen als Experimentierkästen. heben besonders den schulischen Kontext, der sich als gewaltfördernd herausgestellt hat, hervor. Es zeigt sich, „dass vor allem das Sozialklima einer Schule erheblichen Einfluss ausübt: Fehlende Anerkennung bei Mitschülerinnen und Schülern, etikettierendes und restriktives Verhalten der Lehrkräfte, scharfe Konkurrenz zwischen den Heranwachsen den hängen eng mit ihrem Gewaltverhalten zusammen“(12). 4.1.3 Schulebene Der Osnabrücker Kriminologe Hans-Dieter Schwind hat nach Durchsicht zahlreicher Untersuchungen über Gewalt an Schulen immerhin einige Trends herausgearbeitet: Die Zahl der Schüler, die Schwierigkeiten in der Schule haben, nimmt zu und deren aggressives Verhalten mündet oft in Gewalt; Haupt- und Sonderschüler sind häufiger Täter als Schüler anderer Schulformen; Gewalttätigkeiten gehen meist von einem kleinen Kreis aus, der zum Teil von Cliquen außerhalb der Schule beeinflusst wird; zu körperlichen Misshandlungen kann es heute schon aus nichtigen Anlässen kommen, mitunter ereignen sich die Angriffe auch völlig grundlos; der harte Kern der Rauflustigen trinkt mehr, geht häufiger in Discos und sieht mehr Gewaltvideos als die Mitschüler. Gewalt an Schulen Werden Jugendliche gewalttätig, treffen häufig verschiedene Faktoren in ungünstiger Konstellation zusammen. Gewalt verhindert den Blick in den Spiegel, um nicht die Kleinheit und Hilflosigkeit zu sehen! 2. Dass die Entwicklung der Gewalt, gerade mit Blick auf die Jugendlichen, in Deutschland im letzten Jahrzehnt stark rückläufig gewesen ist, wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, obwohl die Kriminologie dies bereits seit einigen Jahren konstatiert. Gewalt an Schulen ist keine neue gesellschaftliche Entwicklung, auch wenn schulische Gewalt bis heute allgegenwärtig ist. www.bka.de/pub/veroeff/band/index20.html. Hamburg 2009, S. 19, 49 vgl. / Holler-Nowitzki, B. Der Grad der Frustration ist dabei von der persönlichen Bedeutung des Ziels abhängig. Doch warum gibt es überhaupt Gewalt an Schulen? Auflage. Marburg 2007, S. 9, 36 vgl. 23.04.2018. Je größer die Motivation ist, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, desto frustrierter wäre man, wenn man dieses Ziel nicht erreichen würde. Vgl. Friedrich Lösel / Thomas Bliesener: Aggression und Delinquenz unter Jugendlichen. Lehrern sowie als Gewalt gegen öffentliches Eigentum (siehe auch Vandalismus) oder privates Eigentum. Willems orientiert sich bei der Definition des komplexen Begriffs an einer engen und einer erweiterten Definition von Gewalt.7, „Der enge oder restriktive Gewaltbegriff lässt wissenschaftliche und objektive Messungen zu, da man sich hier nur auf beobachtbare Elemente bezieht; also auf direkte, zielgerichtete physische Schädigungen von Menschen oder Sachen.“8, Bei der engen Definition von Gewalt sind Gewalterscheinungen gemeint, die messbar, beobachtbar und sichtbar sind.9 So existieren Erscheinungsformen der Gewalt, die mit dem bloßen Auge zu sehen sind. zitiert nach: Melzer, W./ Schubarth, W./ Ehinger, F.: Gewaltprävention und Schulentwicklung. Hamburg 2009, S. 58, 86 vgl. 2. München 2005, S. 4. BKA-Studie. Eines der wesentlichen Merkmale komplizierter Konflikte ist, dass sich die Experten oft schon bei der Beschreibung nicht einig sind.„Die Gewaltbereitschaft unter Schülern hat enorm zugenommen. So groß und dominierend der Einfluss der Gewalt von außen auf die Schule auch sein mag, gewalttätige Konflikte entstehen auch durch mangelhaftes Verhalten innerhalb der Schule. 3. korrigierte Auflage. Für das Zusammenleben und das schulische Geschehen sind jedoch nicht so sehr die genauen Prozentsätze von Gewaltvorkommen entscheidend, sondern die Wahrnehmung und das Klima, das von Schülerinnen und Schülern, sowie Lehrerinnen und Lehrern mit Gewalt an Schulen verbunden wird. Indirekt kann man das Opfer auch mobben, in dem man es ausschließt und es nicht in das gemeinschaftliche Miteinander miteinbezieht.32, Fremdenfeindliche, frauenfeindliche und rassistische Gewalt fällt ebenfalls unter die erweiterte Definition von Gewalt.33 Damit ist nicht nur die herablassende Art gegenüber Menschen mit sich unterscheidenden Vorstellungen, Ethnien oder Religionen gemeint, sondern auch die innerliche Abneigung gegen Frauen.34 Kommt es dazu, dass Frauen oder Menschen aufgrund ihrer persönlichen Überzeugung, einer anderen Ethnie, Religion oder anderen Werten angegriffen werden, spricht man von einer fremdenfeindlichen, frauenfeindlichen oder rassistischen Art von Gewalt.35, Bei der institutionellen Gewalt handelt es sich um eine Art von Gewalt, die weder psychisch noch physisch jemandem schadet. 4.1.2 Klassenebene Gewalt an Schulen nimmt laut Lehrkräften zu von Hedda Nier, 14.12.2017 Schule An einer Saarbrücker Gemeinschaftsschule haben sich Lehrerinnen und Lehrer zu einem gemeinsamen Appell an die Landesregierung zusammen geschlossen. Diese Angst beeinfl usst das Lernklima äußerst negativ, Ursachen und Risikofaktoren schulischer Gewalt. In: Glücks, E./ Ottemeier-Glücks, F. G: Geschlechtsbezogene Pädagogik. Münster 2004, S. 164, 61 Weißmann, I.: Jugendgewalt – Konsequenzen für die Prävention an Schulen, unv. Essentiell sind die „normativen Momente {…}; denn von Gewalt kann erst gesprochen werden, wenn der physische Zwang als moralisch unangemessen gilt.14 Auch ein historischer Wandel ist ausschlaggebend für den Unterschied der Gewaltauffassung. Aggressive Auseinandersetzungen sind in der Altersgruppe der 13-16jährigen am häufigsten. Während die Berichterstattung und öffentliche Wahrnehmung für die letzten Jahre eine starke Zunahme von Gewalt an Schulen unterstellen, wird diese Sichtweise von wissenschaftlichen Ergebnissen nicht gestützt(3). „Laut einer Umfrage gab es an fast der Hälfte aller Schulen in den vergangenen fünf Jahren Drohungen und Gewalt gegen Lehrer. bei den Eltern beobachtet haben; emotionales Klima in der Herkunftsfamilie. Der bayrische Philologen-Verband fordert daher mehr Personal und mehr weitere Ressourcen, um gegen die Probleme vorzugehen. Schulen können aber durch die Entwicklung eines Präventionskonzepts einen besseren Umgang mit der Problematik erreichen. Kostenlose Info-Broschür Gewalt an Schulen. Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten, Abbildung 1: Entwicklung der Jugendkriminalität bei Gewaltdelikten67, Der genauen Betrachtung der Entwicklung dient das Säulendiagramm, welches die Entwicklung der Jugendkriminalität verdeutlicht. Schülergewalt ist jedoch nur ein Aspekt des Problems. Auflage. Heinz weint und tritt nach der Katze des Hausmeisters, die ihm zufällig über den Weg läuft […]“96, Somit ist eine gleichmäßige Anerkennung, Beachtung und eine gewisse Wertschätzung der Schülerinnen und Schüler grundlegend. Theoretische Betrachtung und Einblicke in die Praxis des Schulalltags. ): Forschungsthema „Kriminalität“. Gewalt dient der Aufrechterhaltung eines Bildes, nämlich des Bildes von Stärke, Handlungs- und Entscheidungskompetenz! Dies sind Fragen, die sich derzeit jeder stellt. Die Gruppe der Bullies, also der Jugendlichen, die Mitschüler in verschiedenen Formen attackieren und quälen, ohne selbst in besonderem Maße Opfer zu werden, kann auf ca. Popp, U: Geschlechtersozialisation und Gewalt an Studien. Hochmuth, A. Februar 2018. Theoretische Betrachtung und Einblicke in die Praxis des Schulalltags. Bad Heilbrunn 2011, S. 58, - Publikation als eBook und Buch Je unwahrscheinlicher es ist, das bestimmte Ziel zu erreichen, und je höher die Blockade ist, die es verhindert, dass man dieses Ziel erreicht, desto aggressiver verhält man sich, wenn man es nicht erreicht hat. Gemeinsam gegen Gewalt Die weiße Feder ist das Zeichen gegen Jugendgewalt! München/Neuwied 2003. Bullying: In einer spezifischen Opfer-Täter-Beziehung wird das Opfer dauerhaft gequält und drangsaliert, wobei körperliche und psychische Gewalt angewendet wird. / Popp, U.: Schülergewalt als Schulproblem. Gewalt an Schulen ist derzeit ein sehr aktuelles Thema. Somit geht es hierbei nicht um die nonverbale Gewalt, bei der man von jemandem geschlagen oder körperlich verletzt wird, sondern das Innere eines Menschen wird angegriffen.23. 2. Es gibt nichts, was effektiver ist als Gewalt! Weinheim/München 2007, S. 20, 22 vgl. Die Klassen- und die Schulgröße hingegen scheinen – wie oben bereits erwähnt – für die Aggression von Jugendlichen kaum bedeutsam zu sein. Immer größere Beachtung für die Einschätzung der schulinternen Gewaltlage findet auch das Phänomen des „Bullying“ oder Mobbing. - Hohes Honorar auf die Verkäufe 3.4.2 Medien Die wesentlichen Ergebnisse empirischer Gewaltstudien für Deutschland können stichwortartig so zusammengefasst werden(4): Die häufigste Form der Gewalt an Schulen ist die verbale Gewalt. 2006, S. 298 zitiert nach: Hochmuth, A. Jeder hat Gewalt erlebt. Opladen 1993. , S. 92f, 8 Hochmuth, A./ Pickel, M.: Gewalt an Grundschulen. So ergibt sich folgende Definition des engen Gewaltbegriffs: „Gewalt ist dann zu verstehen als die intentionale Ausübung physischer Stärke durch Menschen, die sich unmittelbar oder mittelbar gegen andere Mitglieder der Gesellschaft richtet, sowie die ernsthafte Androhung eines solchen physischen Krafteinsatzes, die sich auf den Rahmen einer sozialen Interaktion beschränkt.“21, Die erweiterte Definition von dem Begriff Gewalt umfasst einerseits die psychische Gewalt, die jemand seinem Interaktionspartner zufügen kann22, in der die verbale Gewalt mit inbegriffen ist.